Rund um das Gasthaus
Martinskapelle und Zollbruck
Die Martinskapelle befindet sich ca. 500 m vom Gasthof Auer Richtung Stockach auf einer Wiese. Sie wurde 1275 erstmals urkundlich erwähnt und geht auf eine Stiftung der Herren von Homburg zurück. Der dazugehörige Ort löste sich angeblich durch "Wüstwerden" auf. 1470 ist erneut die Rede von einer Pfarrkirche außerhalb des Ortes Nenzingen. Es muss sich um einen gotischen Bau gehandelt haben.Das heutige Bauwerk geht auf einen Neubau 1716 durch Franz Jochum aus dem Bregenzerwald zurück. Das markante Wahrzeichen ist ein Türmchen mit Zwiebelhaube.
Bild vergrößern Die Martinskapelle: von außen schlicht (Ursprungsbau gotisch); im Inneren "quirlige" Verzierungen des Barock
Bild vergrößern Gleich hinter der Martinskapelle liegt der Zinken "Zollbruck" an der ehemaligen Grenz- und Zollstation der vorderösterreichischen Herrschaft. Später hinterliess...
Bild vergrößern ...die Zwirnerei Nenzingen-Zollbruck interessante Spuren. Nähere Informationen dazu, sowie zur Schlacht, welche hier 1799 statt fand erhalten Sie über die Links auf dieser Seite, unten.
Weitere Bilder des Zinkens "Zollbruck" im Kapitel STREIFZÜGE...
Fortsetzung der Informationen zur MARTINSKAPELLE:1740 entstanden die besten Stücke der Kapelle, die vom berühmten Bildhauer Josef Anton Feuchtmayer geschaffenen Seitenaltäre, ähnlich denen von Birnau, diese sind aber erst später entstanden. Über die Herkunft des Hochaltars und der Kanzel ist nichts bekannt. Wahrscheinlich stammen sie ebenfalls aus einer renommierten Barockwerkstatt.
Feuchtmayer Statuen in der Kapelle: Am Hochaltar sind links St. Georg als Drachentöter und gegenüber Eligius der Patron der Schmiede und der Pferde angebracht. Diese beiden Figuren können nicht mit 100%iger Sicherheit Josef Anton Feuchtmayer zugeordnet werden. An der Schiffseite links steht die Reiterfigur St. Martin, der seinen Mantel für einen armen unbekleideten Mann teilt. Die wertvollen Feuchtmayer-Puttenköpfe sind bei den Altären einzeln sichtbar. Ein Teil davon ist im Konstanzer Rosgartenmuseum als Leihgabe ausgestellt.
Die ganz großen Feuchtmayer Statuen, der heilige Rochus, Schutzheiliger gegen Pest und Seuchen, und der heilige Wendelin für Feld und Vieh haben seit 1960 einen Platz in der Pfarrkirche St, Ulrich in Nenzingen gefunden.
Die Glocke wurde nachweislich 1216 auf der Reichenau gegossen. Sie ist eine der ältesten Glocken Deutschlands und hat alle Kriegswirren schadlos überstanden. Seit 2006 läutet die Glocke wieder täglich um 12.00 Uhr "zum Engel des Herrn".
(Informationen aus einem Flyer erstellt von A. Metzger)