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Historische Gasthäuser
Titisee-Neustadt/Schwärzenbach
Gasthaus Ahorn
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Gasthaus Ahorn




Nicht weit vom reichlich besuchten Titisee erwartet den Gast zwischen Langenordnachtal und Eisenbach ein wahres Schwarzwaldidyll. Der äußerst lohnende Abstecher führt auf die Höhen von Titisee-Neustadt Richtung Norden nach Schwärzenbach auf 1.039 m. Was die Fernsicht betrifft, sitzt man hier in der ersten Reihe. Feldberg und Hochfirst zum Greifen nah, in der Ferne die Alpen bis zu Jungfrau und Mönch im Berner Oberland. In der für den Hochschwarzwald typischen Streusiedlung liegen stattliche Bauernhöfe wie hingeweht je nach Jahreszeit in sattgrüner oder schneeweißer Landschaft und bilden zehn kleinste Weiler.

Im winzigen Schwärzenbacher Ortsteil Ahorn steht seit Urzeiten das Gasthaus Ahorn. In Anlehnung an den Wirtshausnamen wird der hoch gewachsene Baum beim Haus gerne als Ahorn identifiziert. Doch wenn er auch in Wahrheit eine Esche ist, passt er nicht weniger gut in das harmonische Bild des typischen Eindachhofes im Schwarzwälder Stil. Unter dem imposanten weit herabgezogenen Walmdach des für den südlichen Schwarzwald charakteristischen Wohnstallhauses sind nicht nur Wohnräume und Ställe untergebracht, sondern auch Scheune und Tenne. Zahlreiche kleine Fenster, Brunnentrog und kleine Terrasse vor dem Haus gehören dazu.

Was auf den Besucher malerisch wirkt, konnte und kann nur mit sehr viel Idealismus, Engagement und harter Arbeit etlicher Generationen erhalten werden.

Die junge Generation mit den Brüdern Frank und Rainer Benz ist bestrebt, das wertvolle Erbe fortzusetzen. Mit dem kürzlich gepflanzten Bäumchen - natürlich einem Ahorn als echtem Hausbaum - zeigen sie auf jeden Fall, wo ihre Wurzeln sind. Anschaulich verdeutlicht Frank Benz sein 3-Säulen-Programm so: Der immense Hof unter dem gemeinsamen Dach Landwirtschaft und Gasthaus wird getragen von den drei Säulen Gastronomie, Landwirtschaft und Tourismus. Wald und Wiesen gehören wie selbstverständlich zum Ahornhof. Besonders stolz ist man aber auf die Reinzucht der Rasse Vorderwälder. An die 30 Tiere sind es: Rinder, Kälber und ein Bulle. Glückliche Kühe, die im Gegensatz zu den meisten ihrer Artgenossen in gesunder Luft auf saftigen Weiden ringsum grasen dürfen.

Als zukunftsweisend ist die Neuerrichtung eines Stalles anzusehen. Dies wurde notwendig, um den landwirtschaftlichen Betrieb dauerhaft zu erhalten. Damit wird auch ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft geleistet. Die enormen Anstrengungen werden belohnt mit der Unterstützung über das Leader-Programm. Hiermit fördern die EU und das Land Baden-Württemberg innovative Projekte zur Stärkung des ländlichen Raumes. Der Name steht für das französische "Liasion entre actions de developement de l'economie rurale" und bedeutet sinngemäß "Verbindung von Handlungen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft".

Den hungrigen Gast interessiert eher, was auf den Teller kommt. Und hier kann er tatsächlich die gelungene Verbindung zwischen Gasthaus und Bauernhof schmecken. Wenn er beispielsweise von der täglich wechselnden Karte Sauerbraten vom Vorderwälder Jungbullen oder Rinderzunge "aus eigener Aufzucht" bestellt.

Texte: Brigitte Schäfer


Bilder

Vorderwälder Rinder
Alter Räucherofen
Hochzeitsuhr am Kachelofen
Auf dem Dachboden
Gemalte Ansicht des Ahorn
Frank Benz mit dem Hofhund...
Niedrig gehaltener Ahorn
Wandern auf Schwarzwaldhöhen