Gasthof Adler
Paradies auf Erden - gibt es das heute noch? Wenn man in der sanften Hügellandschaft des Salemertals unterwegs ist, hält man es durchaus für möglich. Besonders per pedes oder mit dem Fahrrad erlebt man den von Wein- und Obstgärten, Wäldern, Wiesen und Seen geprägten Landstrich des mittleren Linzgau als grünes Naturrefugium. Schon die Mönche des Zisterzienserordens gaben ihrem Kloster den biblischen Namen "Salem" -Stätte des Friedens.
In der geschichtsträchtigen Landschaft steht seit ewigen Zeiten im Ortsteil Beuren der Gasthof Adler. Während der Ort Altenbeuren bereits 783 mit einer Schenkung an das Kloster St. Gallen genannt wird, beginnt die lange Geschichte des "Würthshauses" im 15. Jahrhundert.
Die gastliche Stätte ist nicht zu verfehlen, das schmucke Fachwerkhaus steht direkt an der Durchgangsstraße. Im historischen Teil findet der Gast traditionsreiche Stuben und einige Fremdenzimmer, im geschickt integrierten modernen Anbau einen lichtdurchfluteten Saal und eine blumengeschmückte Terrasse. Angebote, die auch für kleinere und größere Feste gerne und oft angenommen werden.
Entdeckt haben wir den "Adler" vor geraumer Zeit durch Zufall im Vorbeifahren. Die für den kleinen Ort auffallend zahlreich geparkten Autos ließen vermuten "hier muss ordentlich was los sein". Inzwischen wissen wir - das ist am Sonntagmittag regelmäßig der Fall. Dann treffen sich die Liebhaber eines ausgedehnten Frühstücks zum umfangreichen Brunch im angebauten Teil des Hauses, während sich gleichzeitig in den alten Gaststuben Menschen aus der Umgebung, Ausflügler und Urlauber sonntägliche Menüs oder leckere Spezialitäten munden lassen.
Nicht nur am Sonntag herrscht die Atmosphäre einer Dorfwirtschaft vor. Badische Gemütlichkeit wie sie sein sollte. Am Tresen werden Neuigkeiten ausgetauscht, und auch in den Gasträumen fällt es leicht, ins Gespräch zu kommen. Aus der Küche werden regionale Gerichte serviert, aber auch wer über den badischen Tellerrand schaut, wird fündig. Gutbürgerliche Frische-Küche getreu der Devise "Salemertal-genießen". Die Sülze ist hausgemacht, dazu die leckeren Bratkartoffeln - paradiesisch eben.
Texte: Brigitte Schäfer ++ Fotos: Ebner, Schäfer, Mayer ++
Bild vergrößern Oben: Ansichtskarte der 1980er Jahre; Rechts: Aufnahme 2015 mit Ökonomiegebäude (links im Vordergrund)...
Bild vergrößern aus der Zeit in der zusätzlich noch Landwirtschaft betrieben wurde und rechts dem neuen Restaurantanbau (mit Sonnen-Terasse)
Anreise mit Museumsbesuchen
Die beste Autobahnverbindung führt von Stuttgart über die A 81 Richtung Singen bis zum Hegau-Dreieck und dann weiter auf die A 98 bis Stockach. Danach über Landstraßen nach Salem-Beuren.Wer schon auf der Anreise in die Vergangenheit eintauchen möchte, wählt für den weiteren Weg ab Stockach die seenahe Straße Richtung Überlingen. Dabei besteht die Möglichkeit, entweder das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen oder das Auto- und Traktormuseum Bodensee in Uhldingen - Mühlhofen zu besichtigen. Von dort aus sind es jeweils nur noch wenige Kilometer bis zum historischen Gasthof in Salem-Beuren.
Bild vergrößern Diese Pfahlbauten sind im Archäologischen Freilichtmuseum in Unteruhldingen zu besichtigen.
Bild vergrößern Eine Zeitreise ins dörfliche Leben kann man in einem der größten Traktormuseen der Welt in Uhldingen-Mühlhofen unternehmen.