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Tragische Liebesgeschichte in Müllheim

Wo von der Hauptstraße rechts die Löfflergasse abzweigt, steht in der alten Müllheimer Kernstadt der Löffler-Brunnen. Er erinnert an das gleichnamige Geschlecht, begründet von Friedrich Löffler, der 1721 von Stuttgart ins Markgräflerland zog. In dieser Familie kam es zu einer tragischen Liebesgeschichte zwischen einer Tochter der bürgerlichen Löfflers und einem französischen Prinzen.

Den Prinzen Condé Herzog Enghien verschlug es in den Wirren nach der Französischen Revolution in das Müllheimer Hauptquartier der Franzosen.
Hier verliebte er sich in Judith Löffler und hielt auch um die Bürgerliche an, wie die noch erhaltenen Briefe belegen. Mit Kardinal Rohan aus Straßburg war er zusammen in Ettenheim und wurde dort widerrechtlich von Napoleons Häschern entführt. 1804 wurde er wegen vermeintlicher Verschwörung gegen Napoleon in Vincennes standrechtlich erschossen. Seine Geliebte Judith Löffler aber blieb zeitlebens ledig und verstarb 1835.
Bild vergrößern Oben: Löffler-Brunnen in der Müllheimer Hauptstrasse mit Blick Richtung "Türkei" (siehe Link, unten). Rechts: dieses interessante Hauszeichen mit Jahreszahl 1580 entdecken Sie
Bild vergrößern an der Hauswand rechts vom Löfflerbrunnen (auf der anderen Seite der Hauptstrasse)

Hoch auf dem gelben Wagen - die Müllheimer Posthalterei

Seit 1742 fuhr jeden Montag ein Wagen der Kaiserlichen Reichspostwagen-Expedition in Frankfurt ab und erreichte am Freitag abends die Endstation in Basel. Entlang der Strecke waren in entsprechenden Abständen große Poststationen (Übernachtung, Bewirtung, Umspann) wie die "Alte Post" oder einfache Relaisstationen eingerichtet.

Die "Alte Post" war eine der bedeutendne Stationen im damalige Postkutschenverkehr und eine willkommene Etappe für Kutschen-Reisende an der alten Verbindungsstraße.
Die kleinere Relaisstationen mussten beispielsweise "Vorspann" geben. Das bedeutete weitere Pferde oder Ochsen zur Überwindung von Steigungen ein zu spannen. Die nächste Relaisstation nach der Station "Alte Post" Relaisstation befand sich am Schliengener Berg (heute: Weingut Blankenhorn in Schliengen).
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Bild vergrößern Links: Eintreffen einer Postkutsche an der "Alten Post" um 1770
Bild vergrößern Oben: Überfall im Höllental (Schwarzwald); Lithografie nach E. Guérard um 1850*
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* (Postmuseumskarte 501-02, Bundespostmuseum Frankfurt a.M.)

Der Post- und Reiseverkehr mit dem pferdebespannten Wagen war eine abenteuerliche Angelegenheit. Er wurde von der Thurn und Taxisschen Reichspost organisiert.

Die Berufung des Generalpostmeisters Leonhard I. von Taxis durch Kaiser Rudolf II. 1595 war der Beginn zur Gründung einer Kaiserlichen Reichspost. Thurn und Taxis erhielt das "Reichpost-Monopol" und wurde zum ersten international tätigen Großkonzern. Die Nachfahren betrieben die Kaiserliche Reichspost als erbliche Generalpostmeister von Brüssel aus, ab 1701 von Frankfurt am Main und ab 1748 von Regensburg aus.

1806 legte Franz II. die Kaiserkrone nieder und es kam somit zur Auflösung des Heiligen Römischen Reichs - auch die jahrhundertealte Institution einer kaiserlichen Reichspost war damit "gestorben". Die von den Thurn und Taxis organisierte und geleitete Kaiserliche Reichspost existierte nicht mehr, aber die Thurn-und-Taxis-Post überlebte bis 1867 als Privatunternehmen.

In Baden übernahm 1811 das Großherzogtum selbst den Postverkehr.

Bitte informieren Sie sich in den vier überaus lesenswerten Beiträgen zur Reichspostgeschichte. Die Berichte finden Sie rasch mit Hilfe unseres "Link - Angebotes" unten auf der Seite.