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Historische Gasthäuser
Gaienhofen-Horn
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Anekdoten & Mehr

Höri-Sagen

Von der Höri, die früher den Konstanzer Bischöfen zinspflichtig und hörig war, erzählt die Sage, sie habe ihren Namen von Gott dem Herrn selbst erhalten.

Der göttliche Ausspruch „Jetzt hör‘ i“ wurde bei Erschaffung der Welt getan. Nachdem Gott am sechsten Tage mit der Schöpfung beinahe fertig war, habe er als Sahnehäubchen am Bodensee das bekannte schöne Stückchen Erde erschaffen. Noch Schöneres konnte nicht entstehen, daher die Konsequenz - "jetzt... HÖR I" (jetzt höre ich auf; beende die Schöpfung).

Die Jass-Spieler

Von einer netten Überlieferung weiß Karl Amann mit den einleitenden Worten „Des isch aber wohr“ zu berichten: Die Geschichte habe sich zugetragen, als Karl Amanns Mutter Anna geb. Ruggli etwa ein zehnjähriges „Mädle“ war. Zu der Zeit trafen sich 3 oder 4 gestandene Horner Mannsbilder regelmäßig, um im Hirschen Karten zu spielen. Es ergab sich, dass sie übers Jass-Spielen und dem dazugehörigen Zechen eines Nachts die Zeit vergaßen. Als der Morgen graute, verabredeten sie, dass der die ganze Zeche zahlen müsse, der als erster heimgehe. 3 Tage sollen die Männer so im Hirschen verbracht haben, bis einer von ihnen zu einer List griff. Unter einem Vorwand ging er zur Hintertür und rief die Frau eines Spielkumpans zu sich, die nach ihrem Mann hatte sehen wollen. Er riet ihr, wolle sie den Gesellen vom Spieltisch weglocken, möge sie ihm berichten, dass die Kuh kalbe. Die Frau tat, wie ihr geheißen. So kam es, dass die Spielrunde endlich aufgehoben und der Geizigste von allen mit der gesamten Zeche bedacht wurde.

Gaienhofener Schildbürgereien

Einmal sollten die Gaienhofener Bauern ihrem Schultheißen das Haus ausbessern helfen. Sie fuhren also mit einem leeren Wagen in den Wald und fällten Zimmerholz. Wie sie nun einen Stamm aufgeladen hatten, sagte der Älteste unter ihnen: „Trägt der Wagen das Holz, so trägt er auch noch ein zweites.“ Damit luden sie noch einen Stamm auf. Da sagte ein anderer: „Trägt er zwei Stämme, so trägt er auch einen dritten.“ Luden also auch den dritten auf und hernach den vierten. Nun war aber der Wagen so überladen, daß er schier umfiel und zerbrach. Also luden sie wieder einen Stamm ab und sagten: „ Trägt er die vier Hölzer nicht, so trägt er auch drei nicht.“ Luden dann noch ein Holz ab und sprachen: „Dieweil er die drei nit mag tragen, so trägt er auch die zwei nit“ – und so fort, bis sie den Wagen wieder entladen hatten. Sidann fuhren die Bauern leer heim – und wenn der Schultheiß dennoch Holz haben wollte für sein Haus, hat er schon selbst darnach sehen müssen.

Die Künstler-Gemeinde

Die Gemeinde Gaienhofen mit ihren Ortsteilen gilt bis heute als Künstlerwinkel am Bodensee. Außer berühmten Malern wie z. B. Otto Dix, Helmut Macke, Max Ackermann u. a. zog es auch Literaten an den Untersee und auf die Höri, die sich hier inspirieren ließen.

Der bekannste ist Hermann Hesse, der von 1904 bis zu seinem Umzug in die Schweiz 1912 in Gaienhofen lebte.
Bis zum Bau seines einzigen eigenen Hauses 1907 wohnte er mit seiner Familie in einem Bauernhaus im alten Ortskern von Gaienhofen. Dieses ehemalige Wohnhaus wurde für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und dem ehemaligen Schul- und Rathaus angegliedert, welches heute das Höri-Museum beherbergt. Neben der „Literaturlandschaft Höri“ mit weiteren Schriftstellern und Verlegern, die auf der Höri gelebt haben, befindet sich im Museum eine Dauerausstellung „Gaienhofener Umwege. Hermann Hesse und sein 1. Haus.“
Auch Hesses eigenes Haus im Hermann-Hesse-Weg-2 kann nach Voranmeldung wieder besichtigt werden.
Bild vergrößern Otto Dix in den 1940er Jahren in seinem Hemmenhofener Atelier am Bodensee Großbildansicht - Copyright Förderverein Otto Dix Haus e.V.
Bild vergrößern Hesse und Sohn Bruno 1909 im Kreis von Freunden - Copyright Hermann Hesse - Editionsarchiv Suhrkamp, Offenbach(Main)