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Historische Gasthäuser
Freiburg
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Anekdoten & Mehr

Ländliches

Littenweiler und das direkt an der ehemaligen Gemarkungsgrenze liegende Gasthaus Schiff waren bis Mitte des 20. Jahrhunderts noch sehr ländlich geprägt. Die bäuerliche Arbeitswelt kannte ja kaum arbeitsfreie Tage, dabei war "arbeitsfrei" eher relativ, denn das Vieh musste täglich versorgt werden. Bräuche, die an den wenigen Festtagen gepflegt wurden oder die in der bäuerlichen Arbeitswelt Bedeutung hatten, sind eine interessante Quelle um einer komplett verschwundenen Lebens- und Empfindungswelt, in die auch das "Schiff" eingebettet war, auf die Spur zu kommen.

Die kräftigen Holzschnitte aus"Herders Hauskalender 1952" lassen erkennen, dass die landwirtschaftlich geprägte Lebenswelt noch bis in die 1950er Jahre deutlich stärker im allgemeinen Bewusstsein präsent war als heute.

Das "Schiff" stand nicht nur im ländlichen Kontext, sondern hier wurde, wohl bis Mitte des 20. Jahrhunderts, ebenfalls eine umfangreiche Landwirtschaft betrieben. Ein Kaufvertrag von 1837 spricht von Scheuer, Stallungen und zusätzlich drei Schweineställen, welche mit dem Gasthaus verbunden waren. Zum Anwesen gehörten ferner 4 Jauchert Garten und Acker (ein Jauchert umfasst zwischen 33 und 58 Ar) - eine Nutzfläche dieser Größe stand manch armem Bäuerlein im Hotzenwald nicht zur Verfügung.

Im Gasthaus Schiff wurden, wie in den die anderen Landgasthäusern ebenfalls, die ländlichen Zyklen-Feste (Geburt - Hochzeit - Tod) von der Landbevölkerung gepflegt.

Der folgende Download (unterhalb der Bilder) beschreibt einige der früheren, bäuerlich geprägten, Bräuche der Lebensphasen aus Littenweiler.
Bild vergrößern Das ehemalige Ökonomiegebäude des "Schiff" in der Bildmitte lässt auf einen respektablen landwirtschaftlichen Betrieb schließen (um 1920; Bild: Stadtarchiv FR)
Bild vergrößern Bis in die 1960er Jahre stand das einstige Ökonomiegebäude auf der Strassenseite gegenüber des Gasthauses - Bild: Sammlung Joachim Scheck.


Breits beim Namen des Gasthaus Schiff spielte ja das Wasser eine große Rolle. Aber der Standort des Traditionshauses an der Gemarkungsgrenze Littenweiler und in Nähe des Waldsees führt zu weiteren interessanten Einblicken über die Nutzung dieses wichtigen Elements in der alten Schwarzwaldmetropole.
Bild vergrößern Oben: Littenweiler kurz nach der vorletzten Jahrhundertwende. Der Ort war als "erste Station der Höllentalbahn" bekannt,
Bild vergrößern in Wörls Reisehandbuch 1937 (Heft Freiburg, 16. Aufl.) wird das hiesige Mineralbad noch erwähnt. Kurz danach wurde das Kurheim sukzessive zum Altenheim umgewidmet (s.u. "Geschichte des Stahlbad...").
Bild vergrößern Karte von datavis GeoGrafik (s. Link-Verzeichnis)
Bild vergrößern Brunnen - Karte aus "Freiburger Almanach 1970"

Am Nordhang des Brombergkopfes lagen unterhalb des Waldsees (s. Karte oben links) die Freiburger Brunnenstuben des Mittelalters – also wenige Meter südlich des „Schiff“ – Standortes. Von hier wurde das Wasser in hölzernen Deuchelleitungen entlang der Schwarzwaldstrasse und über die obere Dreisambrücke (heutige Schwabentorbrücke) zur weiteren Verzweigung nach Oberlinden geleitet.
Mitte des 16. Jahrhunderts werden in Freiburg 20 öffentliche Brunnen (s. Karte oben rechts) gelistet. Verantwortlich für deren Pflege und Instandhaltung war der städtische Brunnenmeister. Bereits 1501 hatte der Stadtrat angeordnet, dass die bisher hölzernen Möslewasserleitungen durch Rohre aus gebranntem Ton ersetzt wurden.
Freiburg verfügte damit bereits über eine mustergültige Wasserversorgung als andere Kommunen das kostbare Nass noch mühsam aus tiefen Brunnen schöpften.
(Quelle: Beitrag von Richard Funk "Freiburgs Wasserversorgung einst + heute" im Freiburger Almanach 1970)
Bild vergrößern Das Wasser in Littenweiler wurde als sehr eisenhaltig eingestuft. Oben: Mineralbad und gleichnamiges Hotel um 1920. Sogar ins
Bild vergrößern Verzeichnis der "...Heilquellen des Großherzogtums Baden" hat man es geschafft. Weitere Informationen + historische Ansichten via Linkverzeichnis unten.