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Historische Gasthäuser
Heiligenberg-Betenbrunn
Landgasthof zur Post
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Rolle in der Geschichte

Vom Kloster zum Gasthof

Als ehemaliger Teil eines Franziskanerklosters aus dem 14. Jahrhundert steht der heutige Landgasthof zur Post unter Denkmalschutz.

Den unmittelbaren Zusammenhang des Gebäudes mit der im 13. Jahrhundert erbauten Kirche verdeutlicht ein Besuch der sehenswerten Wallfahrtskirche gleich nebenan. Wenn man an der Westwand das Bild oberhalb des Beichtstuhls betrachtet, erkennt man das heutige Gasthaus mit einem angebauten Quertrakt bis zur Kirche. Die Grundmauern müssen also schon zur damaligen Zeit bestanden haben.

Nach der Verlegung des Klosters nach Donaueschingen im Jahre 1801 wurden die Gebäude landwirtschaftlich genutzt. Wann der Verbindungstrakt zwischen Stall- und Scheunenteil und der Kirche zerstört wurde, ist nicht belegt. Sicher ist jedoch, dass das Gebäude des Gasthofs bis zu seiner heutigen Bestimmung ein Bauernhaus war.

Wie früher absolut üblich, wurde in den Jahren von 1948 bis 1970 nebenher eine Poststelle betrieben. Der Name sowie ein Posthorn als Wirtshausschild erinnern an diese Zeit.
Bild vergrößern Ein Bild des Gasthofs Post finden Sie auch in der benachbarten Kirche (Gemälde über dem Beichtstuhl)
Bild vergrößern Der Ausleger erinnert an die Zeit als Poststelle

Basaltsteinmauern und Deckenbalken

Wer, wann und warum die Decken mit Gipsplatten versah, kann niemand mehr sagen. Dass diese aber bei den groß angelegten Umbaumaßnahmen freigelegt wurden, ist dem Denkmalschutz und der Familie Fröman zu verdanken. Alle Originalbalken waren zwar nicht zu retten, da sie durch die alte Räucherei zu sehr gelitten hatten. In einem Teil der Gaststube konnten jedoch glücklicherweise die tragenden, alten Deckenbalken nicht nur freigelegt, sondern auch komplett erhalten werden.

Ebenfalls beim Umbau kamen die dicken Basaltsteinmauern zutage, aus denen das Gebäude hunderte von Jahren zuvor errichtet wurde. Die Wände sind heute wieder verputzt, ihre Stärke lässt sich an den tiefen Fensterbänken erkennen. Barocke Teile aus der Klosterzeit sind noch teilweise an den Kellerfenstern sichtbar. Auch Stuckdecken im Wohnbereich im ersten Stock sind noch aus dieser Zeit erhalten.
Bild vergrößern Alte Deckenbalken in der Gaststube
Bild vergrößern Den behaglichen Kachelofen haben die Eheleute Fröman einbauen lassen

Echt, badisch, gemütlich

In der Gaststube von heute ist badische Gemütlichkeit Trumpf. Eine alte Schwarzwalduhr und ein neuerer Kachelofen schaffen Wohlbehagen. Die Freundlichkeit der Wirtsleute und die ehrliche Küche tun ihr übriges. So ist es im Landgasthof zur Post fast wie in der "guten alten Zeit", wenn sich nach dem Gottesdienst am Sonntag die Einheimischen hier auf ein Schwätzchen treffen. Auch der örtliche Musik- und Sportverein sowie der Freitagabend-Stammtisch fühlen sich hier wohl und manch eine Familienfeier wird in der "Post" begangen. Nur die Hochzeitsfeiern gehen zurück. Früher wurde hier fast jede Woche Hochzeit gefeiert, heute nur noch etwa zehnmal im Jahr. Als Grund dafür erklärt uns Luzia Fröman, dass viele Hochzeitsgesellschaften inzwischen zu groß für Betenbrunn sind. Schade eigentlich - denn wer es romantisch liebt, hat hier seinen Platz gefunden.

Bilder

Landgasthof zur Post um 1960
Jahrhundertealte Symbiose von Wallfahrtskirche und Landgasthof
Auf dem Bild noch der frühere Nutzgarten, wo heute der Gastgarten einlädt
Der Landgasthof nach Übernahme und Renovierung durch die Eheleute Frömann
Der Landgasthof in schneereichem Winter