Rolle in der Geschichte
Refugium für alle - von den Mönchen bis heute
Vom Postwirtshaus zum SchlosshotelDer Gasthof Schwanen ist eng mit dem heutigen Schloss der Markgrafen von Baden verbunden. Bei einem Ausflug in die Geschichte des Gasthofs stößt man jedoch auf den klerikalen Ursprung. Dieser geht zurück bis ins Jahr 1134, als hier eine freie Reichsabtei gegründet wurde, die sich schnell zu einem der bedeutendsten Zisterzienserklöster auf deutschem Boden entwickelte.
Bis zum Jahre 1689/90 wurde das heute noch bestehende Gasthaus außerhalb der Klostermauern beim Unteren Tor errichtet. In Schriftstücken wird die "Reichsposthalterei mit zwei Wirtschaftsstuben" erwähnt.
Im Jahre 1802 ändern sich mit der Säkularisation auch die Besitzverhältnisse. Aus der Reichsabtei wird Schloss Salem mit dem Sitz der Markgrafen von Baden und aus dem ehemaligen Postwirtshaus der Markgräflich Badische Gasthof Schwanen. Die historische Bedeutung des Hauses ist in all den Jahren geblieben.
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Ausleger des Markgräflich Badischen Gasthof Schwanen

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Durch dieser Pforte gelangen Sie in historische Herbergswelten...

Hier, wo früher Pilger eine Herberge fanden und Postkutschen auf den Reisewegen entlang des Bodensees Rast hielten, wird mehr als 300 Jahre später wie eh und je Einkehr, Erholung und Stärkung geboten.
Lange Gästeliste
Mit Namen und Geschichten derer, die im "Schwanen" in drei Jahrhunderten bewirtet wurden, könnte man sicher Bücher füllen. Die Gästeliste ist lang, international und hochkarätig, und manch ein "normaler" Gast würde sich wundern, wüsste er, wer am Abend vorher in seinem Bett geschlafen hat. Der "Schwanen" will aber vor allem eines sein - Refugium für alle Gesellschaftsschichten. Fernab vom Lärm und der Hektik unserer Zeit können sich bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur hier geschützt vor Medienrummel in diskreter Atmosphäre bewegen. Aber auch Urlauber, Wanderer und Radfahrer genießen die Ruhe in historischer Umgebung und werden mit natürlicher Herzlichkeit willkommen geheißen.
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Das Markgräflich Badische Wappen im 1. Stock des Schwanen

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Weinstube zum Alten Gefängnis

Wo getanzt, gekegelt und getrunken wurde
Tanzsaal und KegelbahnWir betreten den Gasthof durch den Haupteingang und nehmen in der rustikaleren der beiden Stuben Platz. Mit dem ca.100 Jahre alten jadegrünen Kachelofen, dem Dielenboden und den Sprossenfenstern strahlt sie einen gemütlichen Charme aus, dem man leicht bei köstlichen Speisen und gutem Wein erliegen kann. Glücklicherweise stehen in den oberen Etagen Gästezimmer bereit. Das war nicht immer so. Noch vor ca. 50 Jahren befand sich hier der Tanzsaal, wo sich die Dorfeinwohner trafen und u.a. auch die alemannische Fasnacht gebührend gefeiert wurde.
Hinter dem Gastgarten erkennt man in einem langgestreckten flachen Anbau noch die ehemalige Kegelbahn. Früher im Freien, wurde sie 1929 überbaut. Sie ist eine der ältesten Kegelbahnen in Baden-Württemberg, wenn nicht sogar die älteste. Unter der Decke weisen die 1929 gemalten Zunftwappen auf den Traditionskegelverein der Handwerker hin. Außerdem gibt es zum Thema Kegeln humorvolle Zeichnungen und Fotografien zu bewundern. 40 Jahre lang hat einer der Abgebildeten hier die Kegel aufgestellt.
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Der Kachelofen in der Gaststube...

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und die offensichtlich jahrhundertealten Mauern schaffen eine zeitlose Behaglichkeit

Weinfass-Putten
Für weitere Entdeckungen begeben wir uns in die zur Gastronomie des Schlosses gehörende Weinstube "Zum alten Gefängnis". Da das Kloster zeitweise über die Gerichtsbarkeit verfügte und Verbrecher zu verurteilen hatte, war ein Gefängnis notwendig. Heute schauen in der rustikalen Weinstube holzgeschnitzte Putten von den Wänden. Die alten, äußerst wertvollen Figuren zierten einst alte Weinfässer und sind eine echte Rarität.
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Weinstube Zum Alten Gefängnis

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Holzgeschnitzte Putte
